Atemübungen in der Ergotherapie

Atemübungen können eine wichtige Rolle in der Ergotherapie spielen. Sie können dazu beitragen, Stress abzubauen, die Entspannung zu fördern und die Konzentration zu verbessern. Auch in der Behandlung von psychischen Erkrankungen, wie Angststörungen und Depressionen, haben sich Atemübungen als effektiv erwiesen.

Sie fragen sich bestimmt, wie Atemübungen genau wirken. Der Schlüssel liegt in der Art, wie wir atmen. Bei flacher Atmung, wie sie oft im Alltag vorkommt, wird nur ein kleiner Teil unserer Lungenkapazität genutzt. Tiefes Atmen hingegen bringt mehr Sauerstoff in den Körper und fördert damit die Entspannung. Durch gezielte Atemübungen können wir unseren Atem regulieren und somit auch unseren Körper und unsere Gedanken beeinflussen.

Studien haben gezeigt, dass Atemübungen auch positive Auswirkungen auf unsere Herzfrequenzvariabilität haben können. Diese bezieht sich auf die Fähigkeit unseres Herzens, sich schnell an veränderte Anforderungen anzupassen. Eine höhere Herzfrequenzvariabilität wird mit besserer kardiovaskulärer Gesundheit und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.

In einer Studie aus dem Jahr 2017 wurden die Auswirkungen von Atemübungen auf die Herzfrequenzvariabilität untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass eine 20-minütige Atemübung die Herzfrequenzvariabilität signifikant erhöhte und somit die kardiovaskuläre Gesundheit verbesserte.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte die Auswirkungen von Atemübungen auf Angst und Depression. Die Teilnehmer der Studie nahmen an einem achtwöchigen Atemübungsprogramm teil und es wurde eine signifikante Reduktion der Angst- und Depressionswerte festgestellt.

In der Ergotherapie können Atemübungen als Teil einer ganzheitlichen Behandlung eingesetzt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Entspannung und der Verbesserung der Konzentration. Eine einfache Atemübung, die Sie auch zuhause ausprobieren können, ist die sogenannte Bauchatmung. Legen Sie dazu eine Hand auf den Bauch und atmen Sie tief ein, wobei Sie darauf achten, dass sich Ihr Bauch bei der Einatmung ausdehnt. Halten Sie den Atem für einen Moment an und atmen Sie dann langsam wieder aus. Wiederholen Sie diese Übung für einige Minuten.

In der Ergotherapie können auch spezifische Atemübungen eingesetzt werden, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind. Diese können dabei helfen, die Atemtechnik zu verbessern und die Atemmuster zu normalisieren.