Der Herbst bringt viele Veränderungen mit sich: kürzere Tage, wechselndes Wetter und eine Verschiebung im Alltag, die für manche Menschen belastend sein kann. Gerade für Menschen mit psychischen oder neurologischen Erkrankungen, wie Depressionen, Demenz oder Angststörungen, kann der Herbst eine Herausforderung für die zeitliche Orientierung und den strukturierten Alltag darstellen. Ergotherapie bietet in dieser Zeit wichtige Unterstützung, um die innere Stabilität zu fördern.
In der Ergotherapie liegt ein zentraler Ansatz in der Strukturschaffung. Der Herbst, mit seinen regelmäßigen Rhythmen wie der Zeitumstellung, dem beginnenden Schuljahr oder den herbstlichen Feiertagen, kann als Gerüst genutzt werden, um feste Tagesabläufe zu entwickeln. Solche Routinen helfen insbesondere Menschen mit Orientierungsproblemen oder Stimmungsschwankungen, da sie Sicherheit und Vorhersehbarkeit bieten.
Ein wichtiger Aspekt der Ergotherapie ist zudem die Förderung der zeitlichen und räumlichen Orientierung. Hierbei wird häufig mit klaren, visuellen oder auditiven Hilfsmitteln gearbeitet. Beispielsweise helfen Kalender, visuelle Zeitpläne oder feste Rituale, den Wechsel der Jahreszeiten besser zu verarbeiten und sich innerlich zu stabilisieren. Besonders im Herbst kann der Einsatz von saisonalen Themen – wie Bastelarbeiten mit herbstlichen Motiven, Spaziergänge durch die farbenprächtigen Wälder oder das bewusste Erleben von Licht und Dunkelheit – dabei unterstützen, den Übergang zu erleichtern.
Zudem ermöglicht die Ergotherapie, individuelle Bewältigungsstrategien für den Umgang mit saisonalen Stimmungsschwankungen zu entwickeln. Ein strukturierter Tagesablauf, regelmäßige Aktivitäten im Freien oder handwerkliche Tätigkeiten, die auf den Herbst abgestimmt sind, können helfen, das Wohlbefinden zu steigern und den inneren Anker auch in dieser wechselhaften Jahreszeit zu halten.