Krafttraining in der Ergotherapie – Sinn oder Unsinn?

Krafttrainingselemente können in der Ergotherapie durchaus sinnvoll sein, um gezielte Muskeln zu trainieren und die Kraft und Ausdauer des Patienten zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, die Art des Krafttrainings an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Patienten anzupassen und auch andere Therapieformen in Betracht zu ziehen.

In der Ergotherapie steht die Wiederherstellung der Funktionen und Fähigkeiten im Vordergrund. Hierbei kann ein gezieltes Krafttraining helfen, um die Beweglichkeit und Muskelkraft zu verbessern. Doch sollte das Krafttraining in der Ergotherapie immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden und unter therapeutischer Anleitung erfolgen, um Verletzungen zu vermeiden.

In Bezug auf die Abgrenzung zur Physiotherapie ist zu sagen, dass Krafttrainingselemente in beiden Therapieformen vorkommen können. In der Ergotherapie liegt der Fokus jedoch eher auf den Aktivitäten des täglichen Lebens und dem Erhalt der Selbstständigkeit des Patienten. In der Physiotherapie hingegen geht es häufig um die Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und Beweglichkeit nach Verletzungen oder Operationen.

Es gibt zahlreiche Studien, die die positiven Effekte von Krafttraining in der Ergotherapie belegen. So zeigte beispielsweise eine Studie von Gutenbrunner et al. aus dem Jahr 2004, dass gezieltes Krafttraining die Muskelkraft und Ausdauer von Patienten mit Rückenmarksverletzungen verbessern kann. Eine weitere Studie von Feland et al. aus dem Jahr 2001 kam zu dem Ergebnis, dass ein gezieltes Krafttraining bei älteren Patienten die körperliche Leistungsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn verbessern kann.

Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass Krafttraining in der Ergotherapie immer nur eine von vielen möglichen Therapieformen ist und nicht für jeden Patienten geeignet ist. Auch sollte das Training regelmäßig und unter therapeutischer Anleitung erfolgen, um Verletzungen zu vermeiden.

Ergotherapie, Bewegungstherapie, Steel Mace